Fast …

… wäre es tatsächlich passiert. Nach der Ziellinie habe ich zumindest außergewöhnlich lange gebraucht, um wieder ruhig atmen zu können. Der Fährturmlauf in Schweich war schon etwas happig,

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Selten hatte ich vor einem Lauf so viel Nervenflattern. Aber bestimmt kam das Kribbeln im Darm auch von dem Magnesiumpräparat, das ich mir seit Montag verordnet habe, um die spontanen Krämpfe in der Fußsohle in den Griff zu bekommen. Das ist auch schon viel besser geworden. Aber ich werde noch ein wenig die Mineralienzugabe beibehalten.

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Mit Dominik also zum Fährturmlauf in Schweich. Ein flacher 10er – an der Mosel, seufz –  auf einer Pendelstrecke. Dirk Engel und sein Organteam vom LT Schweich haben Glück mit dem Wetter. Sogar die Sonne scheint auf die mehr als 1000 jungen und älteren Starter bei den diversen Läufen. Nur der Wind macht ein wenig Striche durch die Rechnung. Dennoch ziehe ich die zweite Short-Schicht nach dem Einlaufen aus, Schließlich soll es flott zu gehen. Das hat Coach Jens für heute verordnet.

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Bei der Startaufstellung finde ich mich dann neben Michael wieder, den beim Trierer Stadtlauf im vergangenen Sommer zu einer Bestzeit auf der Halbmarathonstrecke gezogen hatte. Er ist auch im Marathontraining und will heute die 40er Marke knacken, so wie ich.

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Und er legt tatsächlich los wie Bolle. Ich bleibe mal in einem Abstand an ihm dran und bin gespannt, wie lange er das Tempo durchhält. Nach zwei Kilometern bin ich hinter ihm und mit der Pace zufrieden. Auch wenn es schon jetzt ziemlich anstrengend ist. Wir laufen fortan zusammen. Ab und an gehe ich vorbei, wenn er zu langsam wird. Dieses Signal treibt ihn dann wieder zu einer etwas flotteren Pace an, so dass ich besonders auf dem Rückweg seinen Windschatten nutzen kann. Bei Kilometer fünf liegen wir unter 20 Minuten. Alles im Plan, wenn es nur nicht noch weitere fünf wären. Aber es geht weiter. Kilometer 6, Kilometer 7. Jetzt muss ich an diesen stürmischen Tempolauf an der Mosel denken. Der hat sich auf den letzten drei Kilometer ähnlich heftig angefühlt … Also weiter laufen, weiter kämpfen, auch wenn es weh tut.

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Kilometer 8 – na ja, die zwei verbleibenden werden auch noch zu überstehen sein. Kurz vor dem zweiten Wendepunkt Daumen hoch für Dominik, der natürlich schon ein ordentliches Stück weiter ist. Aber noch immer liegen Michael und ich im Schnitt. Jetzt noch die kleine aber lange Steigung hoch von der Mosel ins Stadion. Kilometer 9 … das wäre doch gelacht … wenn ich könnte. Danach wird mir bedeutet, dass ich ungewöhnlich angespannt dreingeblickt habe. Moderator Holger ist schon zu hören, dann geht es auf die wunderbare Tartanbahn. Noch 200 Meter. Sprint, keuch, oder was auch immer das sein könnte, auch wenn ihn keiner wahrnimmt. Zieleinlauf, Uhr abgedrückt. 39:48 steht da. Yes!  Ziel erfüllt. Abklatschen mit Michael, der kurz vor mir ankommt.

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Aber die Freude darüber muss – siehe oben – noch ein paar Minuten warten. Auch Dominik ist zufrieden. Marc läuft eine persönliche Bestzeit. Auch Katharina vom Lauftreff kommt bald ins Ziel. Die Gesichter entspannen sich, die Laune steigt und wird nur kurz beim Duschen getrübt, als ein äußerst unlustiger Läufer auf Gorilla macht. Aber diese Geschichte hebe ich mir für die nächste Laufkolumne auf.

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Fazit: Ein schöne Veranstaltung, ein anstrengender Lauf, erster Start in der Altersklasse M50, Platz 4 in der AK, Platz 48 insgesamt. Offizielle Zeit 39:48 Minuten. Mein zweiter 10er unter 40 Minuten. Jetzt geht es mir wieder besser 😉

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26 Gedanken zu “Fast …

  1. Glückwunsch das du deine angepeilte Zeit gemeistert hast!
    Ich wollte noch Hallo sagen, aber irgendwie habe ich dich aus den Augen verloren. Man sieht sich ja noch öfter vieleicht auch schon in Föhren beim Bendersbachtallauf ? 🙂

    LG Rainer

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  2. Hallo Rainer,
    ich gratuliere.
    Was die Kommentare zu deiner Verspanntheit betrifft: Mein Lauffreund Christian und ich haben freudig festgestellt, dass du trotz deines Laufziels noch in der Lage warst, im Begegnungsverkehr zu grùßen. Andere waren da total im Tunnel.
    Weiterhin viel Erfolg und schönes Wochenende!
    Gruß Harald

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  3. Super, lieber Rainer, herzlichen Glückwunsch zum Knacken der 40er-Schallmauer! 🙂 Jetzt bin ich mal auch die Endspurt-Fotos gespannt … 😉

    Liebe Grüße,
    Anne

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    • Danke Anne,

      Bei Rainer Braband gibt es auch ein Foto, das mich beim Zieleinlauf zeigt. Aber so richtig angespannt sieht das auch nicht aus. Hat sich wieder einmal ganz anders angefühlt. 🙄

      Liebe Grüße
      Rainer 😎

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  4. Lieber Rainer,
    super!!! Ich gratuliere dir!!! 😀

    Also auf dem letzten Bild seht ihr drei schon wieder sehr entspannt aus. Testlauf gelungen, das gibt doch auch wieder Motivation für die nächsten Wochen mit Trainingsplan. 🙂

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    • Liebe Doris,

      vielen Dank. Das letzte Bild ist ja auch 45 Minuten nach dem Zieleinlauf entstanden. Da hatten wir alle wieder Luft. 😉

      Der Trianingsplan für die neue Woche ist schon da … Au weia ….

      Liebe Grüße
      Rainer 😎

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  5. Wow, meinen Glückwunsch Rainer.
    Habe voller Spannung schon auf Strava gestalked…Wahnsinn!
    Ein 10er unter 40 habe ich mir für dieses Jahr auch noch vorgenommen und ein 5er unter 20. Mal schauen ob sich das ausgeht.
    Bin ja eigentlich nicht so der Tempoläufer.

    Aber bei dir läuft es echt super. Die sub3 für den Marathon ist greifbar würde ich sagen!

    Weiterhin alles gute und gute Regeneration!

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    • Von wegen kein Tempoläufer! So wie Du den Berg hochrauscht … Da würde ich derzeit ziemlich übel aussehen.

      Du musst eben einmal in der Woche im Flachen Intervalle machen. Dann wird das mit der sub40 schon klappen.

      Liebe Grüße
      Rainer 😎

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  6. Lieber Rainer,
    herzlichen Glückwunsch zur sub40. Die Trainingsvorgaben voll erfüllt – wie es der Trainer von Dir gewohnt ist. 8)
    Ich habe das Gefühlt, da geht was in Düsseldorf!
    Liebe Grüße
    Bianca

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    • Liebe Bianca,

      Trainervorgabe war: „So schnell wie möglich.“ Schneller ging dann eben nicht. Aber mein persönliches Ziel habe ich erreicht. 🙂

      In Düsseldorf wird schon etwas gehen. Ob es aber wirklich zur sub3 Stunden-Zeit reichen wird … Dann müsste wirklich alles passen an diesem Tag.

      Liebe Grüße
      Rainer 😎

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  7. Lieber Rainer,

    super gelaufen und ich kann mir gut vorstellen, dass es weh getan hat, aber mit einem Laufpartner war es sicher einfacher, als wenn DU ganz alleine laufen hättest müssen. Gratulation zu der genialen Zeit 🙂
    Und das Frühstück blieb drin 😉

    Salut

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    • Lieber Christian,

      mit dem Michael hatte ich wirklich Glück. Das hat genau gepasst und war zwischendurch auch ein wenig entspannt, einfach im Windschatten bleiben zu müssen.

      Und das Frühstück blieb drin, war auch schon gut verdaut. 😉

      Liebe Grüße
      Rainer 😎

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  8. Hallo Rainer,
    „Jawoll, das sieht (sah) gut aus“, wie der Coach sagen würde 🙂 . Glückwunsch.
    Auf den Gorilla Bericht bin ich auch gespannt.
    Liebe Grüße
    Karina

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  9. Herzlichen Glückwunsch lieber Rainer!!

    Das ganze Training, die ganze „Quälerei“ zahlt sich doch aus! und ich hoffe es hilft Dir die letzten 6 Wochen nach dem strikten Trainingsplan auch noch gut durch zu stehen!!

    Auch wenn die 10 Kilometer teilweise sicher weh getan haben, es hört sich nach einen sehr schönen Tag an – erfolgreich auf jeden Fall!! 🙂

    Liebe Grüße Anna

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    • Danke Anna,

      es war ein schöner Zwischenerfolg. Und wenn ich auf die gerade ausgedruckte urkunde sehe, bin ich doch ein wenig stolz auf das Geschaffte. 🙂 Ich bin sogar noch eine Sekunde schneller gelistet. 39:47 …

      Liebe Grüße
      Rainer 😎

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